DEMÉTER
DEMÉTER
Deméter, die antike Göttin der Fruchtbarkeit und des Ackerbaus, stand Patin zur gleichnamigen Ausstellung der Textildesignerin Solange Salvá (*1987) und des Künstlers John Mc Cam (*1984). In ihren ortsspezifischen Installationen verhandeln sie Fragen zur Nachhaltigkeit von Ausstellungspraxis und Alltagskultur in Europa und Südamerika. Mit Deméter treten sie an die Stelle der Gottheit und erschaffen aus unterschiedlichen Perspektiven Totems und Heiligtümer aus ökologischen Stoffen, Materialien und Licht.
Wir werden eingeladen, die Form und Funktion ästhetischer Eigenschaften in unserem stark visualisierten Leben und einer – nicht nur in der Spandauer Innenstadt – deutlich von optischen Reizen geprägten Umgebung zu hinterfragen. Kann Farbe Form annehmen? Gibt es eine Form ohne Farbe und Licht? Und wie können Letztgenannte in unserem täglichen Leben Empfindungen und Verhaltensweisen beeinflussen?
In Deméter durchdringen sich nachhaltige Rauminstallationen und zeitgenössisches Textildesign; Hard Edge Malerei wird mit traditioneller indoamerikanischer Bekleidung aus ökologischen Materialien verwoben. An der Schnittstelle von Kunst und Design entwerfen Mc Cam und Salvá alternative Konzepte künstlerischer Produktion und fordern ein Umdenken ein.
Finanziert aus den Mitteln des Fonds Dezentrale Kulturarbeit.
Solange Salvá und John Mc Cam
30.6. – 7.9.2023
DEMÉTER
Projekt von John Mc Cam & Solange Salvá
Gotisches Haus, Spandau, Berlin – 29.06. bis 07.09.2023
Finanziert aus Mitteln des Fonds Dezentrale Kulturarbeit
Das Projekt DEMÉTER orientierte sich an der Göttin der Lebens- und Todeszyklen, die der Menschheit die Kunst der Landwirtschaft lehrte. In dieser Ausstellung nahmen die Künstler die Rollen zeitgenössischer Gottheiten ein und erschufen Totems, Heiligtümer und Installationen, die mit der Erinnerung und Geschichte des Ortes in Dialog treten.
Mc Cams Skulpturen, gefertigt aus wiedergewonnenem Holz des Pergamonmuseums, wurden mit den ökologischen Textilarbeiten von Salvá kombiniert, die aus organischen Reststoffen und biologisch abbaubaren Materialien bestehen und im Vergleich zur herkömmlichen Textilproduktion nahezu kein Wasser verbrauchen. Die Installation vermittelte eine klare Botschaft: „Denke nach / Verschwende nicht“ und schärfte das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und den Umgang mit Ressourcen in der Umwelt.
Die Besucher hatten die Möglichkeit, Salvás nachhaltige Textilien hautnah zu erleben und die ästhetische und ökologische Sensibilität von
Mc Cams Skulpturen zu würdigen. Das Projekt schuf einen direkten Dialog mit der Gemeinde Spandau und zeigte, wie Kunst ökologische Herausforderungen in einem städtischen und historischen Kontext sichtbar machen kann, wobei das Gotische Haus als Zeuge der architektonischen und kulturellen Erinnerung der Kommune hervorgehoben wurde.
Die site-specific realisierten Werke aus nachhaltigen Materialien verdeutlichten, dass der gesamte Prozess – von der Idee bis zur Umsetzung – im Einklang mit Nachhaltigkeit stehen muss, angesichts unserer Realität und der drängenden ökologischen Herausforderungen unserer Zeit.
Der Einfluss des Projekts DEMÉTER auf den Bezirk Spandau
Das Projekt DEMÉTER, das im Sommer 2023 im Gotischen Haus gezeigt wurde, hatte eine besondere Bedeutung für den Bezirk Spandau.
Es verband zeitgenössische Kunst mit ökologischer Reflexion und öffentlichem Dialog. Durch die Verbindung von Kunst, Architektur und nachhaltigen Materialien wurde Spandau zu einem Ort, an dem künstlerisches Schaffen und Umweltbewusstsein unmittelbar zusammentrafen.
Die Ausstellung brachte Besucher*innen aus dem Bezirk, aber auch aus anderen Teilen Berlins, dazu, über den Wert von Ressourcen, Kreislaufwirtschaft und gemeinschaftliches Handeln nachzudenken. Damit erweiterte das Projekt den kulturellen Diskurs Spandaus um eine ökologische Perspektive und zeigte, wie Kunst auf lokaler Ebene globale Themen sichtbar machen kann.
In Zusammenarbeit mit der Organisation Kunst-Stoffe, die während der Ausstellung eine Informationsveranstaltung für die Nachbarschaft organisierte, entstand zudem eine wichtige Bildungsdimension. Diese Initiative machte Nachhaltigkeit greifbar und lud die Bevölkerung dazu ein, konkrete Schritte zu einem bewussteren Umgang mit Materialien kennenzulernen.
Durch die Förderung des Fonds Dezentrale Kulturarbeit und die Unterstützung des Kulturamts Spandau konnte DEMÉTER nicht nur ästhetisch, sondern auch sozial wirksam werden.
Das Projekt zeigte beispielhaft, wie Kunst als Brücke zwischen Individuum, Gemeinschaft und Umwelt funktionieren kann – und wie Spandau durch solche Initiativen als Bezirk kultureller Innovation und ökologischen Bewusstseins wahrgenommen wird.